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Das Veilchen im Volksbrauchtum Legenden, Brauchtum, Mythen, Symbolik
Mit
Musik, wenn sie möchten (Mozart, Veilchen)
Das Veilchen ist Symbol für Bescheidenheit, Demut, Jungfräulichkeit,
Paradies, Frühling, Hoffnung, Fruchtbarkeit, Treue und Liebe. Marianne
Beuchert weist in ihrem Buch "Symbolik
der Pflanzen" daraufhin, dass diese symbolische Zuordnung "wohl von
keinem erfahrenen Gärtner stammen kann", denn das Veilchen ist sehr
zäh, setzt sich sogar im Rasen durch und verbreitet sich sehr schnell.
Sigmund Freund sah darin sogar ein Sexsymbol und
brachte es mit dem englischen "violate" = "vergewaltigen" in Zusammenhang!
Josephine Beauharnais und Napoleoniden.
Das Veilchen wurdezum Attribut von Christus und Maria durch seine
Bescheidenheits- und Demutssymbolik.
Entstehungslegenden
Wie bei vielen anderen Pflanzen auch, verbinden sich mit den Veilchen alte
Sagen und Legenden,
die den Blumen über ihre rein botanischen Merkmale hinaus
eine phantasievolle und liebenswerte Identität verleihen.
So heißt es z. B., daß die Tochter des Atlas in ein Veilchen
verwandelt wurde, als sie sich vor Apoll verbergen wollte.
Die griechische Sage berichtet, daß, wenn die holde Frühlingsgöttin Persephone
aus der Unterwelt emporsteigt, um die Fluren neu zu beleben, unter ihren
Schritten Veilchen in Mengen aufblühen.
Heute noch werden zum Andenken an sie in der Bretagne am Karfreitag
Veilchen ausgesät, um mit diesem Osterbrauch den Frühling herbeizulocken.
In der phrygischen Mythologie stammt das Veilchen
aus Attis und Kybeles Blut ("Kybele Blumen".) Attis, ein kleinasiatischer
Gott aus Phryghien hatte sich in einer Raserei selbst entmannt und wurde
in eine Kiefer verwandelt. Aus seinem Blut entsprossen Veilchen.
Musikalische Entstehungslegende um Viola
Im antiken Griechenland war das Veilchen dem griechischen Kriegsgott
Ares geweiht und galt als Symbol der Fruchtbarkeit und als Blume der Mäßigung.
Man hoffte auf seinen wohltuenden Einfluß. Bei Festgelagen wurden
Veilchensträuße gereicht und Veilchenkränze getragen; der
Duft sollte vor Rausch und Kopfschmerzen bewahren. Der Kult ging so weit,
daß Homer sich beklagte, "die Olivenhaine würden vernachlässigt,
weil nur Rosen, Veilchen und anderes duftendes "Unkraut" auf den Gartenbeeten
gepflanzt seien".
Veilchenbekränzte und Veilchenhaarige
sind
Beinamen für Aphrodite, Pindar nennt gleich ganz Athen die "veilchenbekränzte"
Stadt. In Athen erhielten damals, als die Kindersterblichkeit noch sehr
groß war, an einem bestimmten Frühlingstag alle Kinder, die
älter als 3 Jahre waren, einen Veilchenkranz als Geste der Dankbarkeit
für die Überlebenden.
In deutschen Sagen ist das Veilchen wie viele andere Frühlingsblumen
die Wunderblume, die verborgene Schätze anzeigt. Zwerge öffnen
an den Plätzen, wo Veilchen wachsen, Höhlen in den Bergen, in
denen Reichtümer warten.
Es wird erzählt, daß alle zehn Jahre
in der Walpurgisnacht
die
Jungfrau von Tscherneborg aus ihrem Schlaf erwacht den sie als verzaubertes
Veilchen schläft. Wer die Blume in diesem Augenblick pflückt,
bekommt das Mädchen zur Frau und dazu all ihre Schätze (Quelle
Gallwitz)
Vom Riechen an den Hundsveilchen bekommt man
angeblich Sommersprossen oder wird gar toll oder auch: In Veilchenstengeln
wohnen Flöhe, drum pflückt man die Blumen mancherorts nicht
für die Vase.
Nach einem alten Volksmärchen soll das Feldstiefmütterchen
(V. tricolor) noch stärker als das Märzveilchen
(V. odorata) geduftet haben. Da es im Getreide wuchs, zertraten Frauen
und Mädchen, die es um seines Duftes willen sammelten, das Korn, was
die Bauern sehr grämte. Da habe es die Heilige Dreifaltigkeit angefleht,
ihm den Duft zu nehmen, damit es länger lebe. (Brunfels, Fuchs und
Bock nennen es noch Herba Trinitatis - Dreifaltigkeitsblume).
Bis heute gilt das Stiefmütterchen, als irdisches Abbild der Dreifaltigkeit
gedeutet, in der Oberpfalz als Symbol des Dreifaltigkeitssonntags
(Sonntag nach Pfingsten).
Aus dem Elsass wird berichtet, dass noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts
die Stiefmütterchen an diesem Tag sträußchen-
oder körbeweise zur Weihe in die Kirche gebracht wurden.
Im Erzgebirge galt dies als schlechtes Omen, da es den Tod der eigenen
Mutter und damit den Einzug einer Stiefmutter ins Haus ankündigen
sollte.
In Siebenbürgen war es Brauch, einem neugeborenen Kind Stiefmütterchenkraut
ins erste Badewasser zu geben und es "äm (im) Name Gottes" darin zu
"bueden" (baden).
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Text und Design: Maria Mail-Brandt URL: https://www.gartenveilchen.de |